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Change Management

Agile Prinzipien in der Simulation

In unserer Scrum Simulation arbeiten wir mit den agilen Prinzipien – daher erklären wir diese 12 Prinzipien hier etwas ausführlicher

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März 2021

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Change Management

1. Das agile Manifesto

Das agile Manifest bestht aus den in dem Manifest formulierten Wertepaaren und 12 Prinzipien, die helfen sollen unsere Handlungen zu leiten.

Auf diesen Werten und Prinzipen bauen sehr viele agile Praktiken auf, die sich in agilen Frameworks und Anwendungen wie Objectives and Key Results, OKR, Scrum, Design Thinking oder Kanban wiederfinden.

 

2. Die agilen Prinzipien erklärt

Agile Prinzipien erklärt  1-6 Scrum Simulation

Die ersten sechs Prinzipien des agilen Manifests

Prinzip 1: Unsere höchste Priorität ist es, den Kunden durch frühe und kontinuierliche Auslieferung wertvoller Leistung zufriedenzustellen.

In diesem Prinzip finden sich eine Vielzahl wichtiger Aspekte:

  • Der Kunde wird konsequent in den Mittelpunkt unseres Handelns gestellt
  • Die Kundenzufriedenheit, zu der wir einen signifikanten Beitrag gleisten, indem wir Business-Value möglichst früh und stetig liefern. 
  • Der Wert wird immer aus Sicht des Kunden definiert.

Es ist  essenziell, den Kunden best möglich in die Definition, Erstellung und Auslieferung der Leistung einzubeziehen. Dazu ist es unabdingbar mit diesem in einen Dialog zu gehen, um zu klären wie „wertvoll“ von ihm definiert wird und wann der früheste mögliche Zeitpunkt einer Lieferung ist

Nur wenn ich Leistung ausliefere, kann ich auch wertstiftendes Feedback bekommen, welches wiederum essenziell ist, um mich zu verbessern. 

Prinzip 2: Radikale Anforderungsänderungen sind selbst spät in der Entwicklung willkommen

Agiles Handeln nutzt Veränderungen in jeder Phase eines Projekt zum Wettbewerbsvorteil des Kunden. Dieses Prinzip bedeutet, dass Veränderung bzw. Anpassung an die Kundenbedürfnisse fester Bestandteil eines Projektes ist und damit selbstverständlich Teil der Leistungserbringung sein muss. Dies bedeutet, dass auch Anforderungen, die der Kunde auch spät in der Entwicklung einbringen kann, in die zu erbringende Leistung einfliessen dürfen.

Prinzip 3: Liefere funktionierende Leistung regelmäßig innerhalb weniger Wochen oder Monate und bevorzuge dabei die kürzere Zeitspanne. 

in dieser Aussage wird das erste Prinzip weiter konkretisiert. Wir sollen uns für wertvolle Lieferungen an den Kunden auf die kürzeste sinnvolle und mögliche Zeitspanne konzentrieren, um frühes Feedback zu erhalten. Hier steckt auch die „agile“ Kernidee „fail fast“ dahinter – also früh zu erkennen, wenn etwas nicht dem Wunsch des Kunden entspricht.

Prinzip 4: Fachexperten und Entwickler müssen während des Projekts täglich zusammen arbeiten. 

Die in traditionellen Unternehmen entstandenen Silos – eine künstliche Trennung unterschiedlicher Kompetenzen – muss  aufgehoben werden, selbst wenn es nur temporär während des Projekts ist. 

Nur wenn solche Grenzen mittel- und langfristig in der Organisatiuonsentwicklung aufgehoben werden kann die Qualität der Kommunikation verbessert und vereinfacht werden. Grundsätzlich schließt das Prinzip alle funktionellen Bereiche mit ein (z.B. Vertrieb, Marketing, Design,…). Grundsätzlich gibt es Experten zu jedem Themenfeld. Deren Wissen ist essentiell und muss sinnvoll in einer crossfunktionalen Zusammenarbeit genutzt werden. Diese Zusammenarbeit muss immer auf Augenhöhe erfolgen.

Prinzip 5: Organisiere Arbeit rundum motivierte Individuen.

In diesem Prinzip geht es um das Individuum. Schaffe ein Umfeld und die richtige Untzterstützung und fördere damit die intrinsische Motivation der mit den Aufgaben betrauten Menschen. Beauftrage nur intrinsisch motivierte und vermeide Demotivation durch Berücksichtigung der Bedürfnisse der in deinem Projekt beschäftigten Menschen. Sollte die intrinsische Motivation fehlen, so ist dies zuerst anzugehen.

Prinzip 6: Die effizienteste und effektivste Methode, Informationen an und innerhalb eines Themas zu übermitteln ist im Gespräch von Angesicht zu Angesicht. 

Menschen sind soziale Wesen und daher darauf angewiesen, mit Menschen persönlich zu reden. Trotz aller technischen Hilfsmittel sollte man, wann immer möglich und wirtschaftlich sinnvoll, das persönliche Gespräch von Angesicht zu Angesicht bevorzugen.

Agile Prinzipen erklärt 7-12 Scrum Simulation PlayAgile

Die agilen Prinzipien 7- 12

Prinzip 7: Funktionierende Leistung ist das wichtigste Fortschrittsmaß.

Es werden hier zwei Aspekte behandelt:

  • ein vom Kunden vollständig nutzbares Leistungsinkrement in möglichst kurzer Zeit zu erzeugen
  • den Fortschritt, also den Wert für den Kunden, durch das Leistungsinkrement permanent zu messen und zu erhöhen.

Die Leistung aus Sicht des Kunden ist der Wert, den wir beim Kunden durch unser Produkt oder unsern Service erzeugen.

Prinzip 8: Agile Prozesse fördern nachhaltige Entwicklung.

Alle am Projekt beteiligten sollen ein gleichmäßiges Arbeitstempo auf unbegrenzte Zeit halten können. Agilität hat überhaupt nichts mit Firefighting zu tun, also mal schnell ein Projekt retten… das war hoffentlich gestern – und im klassischen Projektmanagement leider oft Tagesgeschäft! Der mittels Agilität initiierte Paradigmenwechsel sorgt für eine kontinuierliche und nachhaltige Verbesserung in der Organisation. Es wird eine Anpassungsfähigkeit für zukünftige Herausforderungen entwickelt.

Die Organisation muss daher eine Balance aus Geschwindigkeit und Qualität finden. Die Leistungsfähigkeit aller Beteiligten soll auf einem gleichermaßen hohen Niveau bleiben, ohne dass Menschen dabei ausbrennen. Dies ist eine Aufgabe z.B. für die agilien Coaches, darauf ein Augenmerk zu legen

Prinzip 9: Ständiges Augenmerk auf technische Exzellenz und gutes Design fördert Agilität.

Es soll immer

  • die aus Kundensicht technisch und inhaltlich besten Lösungen angestrebt werden
  • die Art und Weise, wie die Lösung erstellt wird, stets optimal auf den Kundennutzen ausgerichtet werden

Prinzip 10: Einfachheit – die Kunst, die Menge nicht getaner Arbeit zu maximieren – ist essenziell.

Hier kommt das „Toyota Mindset“ zum Ausdruck: Es soll nur das erstellt werden, was notwendig ist und was vom Kunden gekauft wird (aus dem TPS/Lean: Muda=Verschwendung vermeiden) . Dafür muss man zwangsläufig immer sehr nah am Kunden sein!

Agilität bedeutet, sich darauf zu konzentrieren, was der Kunde wirklich nutzt – und was er entsprechend wirklich benötigt.

Um herauszufinden was der Kunde wirklich braucht kann die Arbeitsmenge in kleinere Einheiten zerlegt werden. Diese Arbeitseinheiten soll der Kunde priorisieren. Sobald ein Inkrement geliefert wurde müssen die verbleibenden Arbeitseinheiten erneut bewertet bzw. periorisiert werden.

Prinzip 11: Die besten Architekturen, Anforderungen und Entwürfe entstehen durch selbstorganisierte Teams.

Dieses Prinzip ist für die Agilität essenziell: Nur durch Selbstorganisation bzw. Selbstverwaltung kann man erreichen, dass intrinsische Motivation entsteht, Kreativität maximiert und die Entscheidungsgeschwindigkeit minimiert wird. So kann ein Teams sein Potential voll entfalten! Kann jeder im Team sehen, welchen Beitrag er zur Zielerreichung leistet, welche Rolle er dabei inne hat und welche Verantwortung er trägt, dann übernimmt er auch diese Verantwortung. Das unterstützt die Selbstorganisation.

Prinzip 12: In regelmäßigen Abständen reflektiert das Team, wie es effektiver werden kann und passt sein Verhalten entsprechend an.

Kontinuierliche Verbesserung soll zur Kultur und stetiges Lernen zum gewohnten und akzeptierten Verhalten werden. Um eine schnelle Anpassung zu erreichen muß dies regelmäßig und in kurzen Intervallen erfolgen (vgl. PDCA Zyklus, Deming Kreis) .

Ich hoffe mit dieser Erklärung bzw. Interpretation mehr Klarheit in die 12 Prinzipien gebracht zu haben. In unseren Scrum Simulationen stellen diese Prinzipien die Leitplanken für Euer Handeln dar. Wir reflektieren gemeinsam in und nach der Simulation Eure Handlungen und spiegeln diese an der Werten und Prinzipien von Scrum.

Wenn Ihr Interesse an einem Scrum Training mit ausgiebiger online Simulation habt, könnt ihr mich gerne kontaktieren